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TEIL 1

 

01  18.07.05 – Abflug Hamburg

02  19.07.05 – Strandhill, Sligo, Benbulben, Glencar

03  20.07.05 – Castleboldwin Eselsfarm

 

 

 

 

 01  18.07.05  ABFLUG HAMBURG

 

Ich sitze in diesem Flieger, den Blick ununterbrochen aus dem Fenster, auf das Meer und die ersten Landstriche von Irland gerichtet.

Und zum ersten Mal wird mir richtig bewusst, dass das wirklich passiert. Das Glückgefühl das ich in diesem Moment empfinde lässt sich  nicht beschreiben. Es ist einfach nur toll.

In Dublin angekommen, gilt es erst einmal das Gepäck abzuholen, uns ein Taxi zu nehmen und ins Hotel zu fahren, das sich etwas außerhalb von Dublin befindet.

Der Verkehr an diesem späten Montagnachmittag ist wie in allen größeren Städten um diese Zeit. Schleppend ziehen die Wagenkolonnen durch die Straßen. Es dauert eine Ewigkeit bis wir das Hotel erreichen. Dementsprechend ist dann auch der Preis den wir für diese Fahrt zahlen müssen. Handeln ist nicht möglich, da meine Englischkenntnisse – und die meiner Freundin Bea – eher begrenzt sind.

Genau das müssen wir dann auch feststellen, als wir wenig später in der Hotellobby an der Rezeption ein Taxi für den nächsten Morgen – 6.00 Uhr – ordern wollen. Irgendwie haben wir es geschafft, dass genau zu diesem Zeitpunkt am nächsten Morgen sogar zwei Taxen vor dem Eingang stehen. Die beiden Fahrer haben sicher ihren Spaß daran unsere verdutzten Gesichter zu sehen.

Wie sich dann aber herausstellt, ist für jemand anderen ebenfalls ein Taxi bestellt worden.

 

Wieder am Flughafen in Dublin besteigen wir um 8.15 Uhr unsere Maschine nach Sligo.

Irgendwie ist das jetzt doch etwas anderes als der Flug am Vortag.

Es ist nur eine kleine Maschine. Für etwa 50 Personen. Ich zähle die Passagiere. Es sind nur 14 die mitfliegen. Mit Piloten und Stewardess also 16, vielleicht 17.

Außerdem ruckelt die Maschine auch irgendwie anders als das Flugzeug mit dem wir am Montag geflogen sind.

Der Kaffee den ich am Flughafen getrunken habe rumort in meinem Magen, als das Flugzug im Steilflug – wie mir scheint – gen Himmel fliegt. Aber als wir die gewünschte Höhe erreichen, beruhigt er sich genau so schnell wieder und am Ende ist es ein schönes Erlebnis in so einem kleinen „Ding“ die Landschaft unter sich vorbei ziehen zu sehen.

Und nun sehe ich auch das erste Mal wie schön und abwechslungsreich Irland ist. „Grüne Insel“ ist wirklich die beste Bezeichnung dafür.

Kleine Wäldchen, grüne Wiesen und Berge wechseln ständig in meinem Blickfeld. Dazwischen immer wieder schmale Flussläufe und kleine Seen und weit verstreut Häuser, Farmen mit Schafen oder Rindern und natürlich auch kleine Städte.

 

 

 

02  SLIGO – 19.07.05

Strandhill, Sligo town, Benbulben, Glencar, Holy Well

 

Nach nicht einmal 45 Min. erreichen wir Sligo.

Wo bereits das nächste Erlebnis auf uns wartet.

Hier gilt es nun nämlich unseren Mietwagen in Empfang zu nehmen. Was gar nicht so einfach ist, weil – wie gesagt – unsere Englischkenntnisse begrenzt sind. Es dauert eine Weile  bis wir gemeinschaftlich mit dem Mitarbeiter der Agentur - der sich sein permanentes Grinsen kaum verkneifen kann – das Formular ausgefüllt und einen bereits reservierten Wagen, zugewiesen bekommen. Bereits hier können wir die Herzlichkeit und Gastfreundlichkeit, die den Iren zugeschrieben wird, feststellen. Trotz Verständigungsschwierigkeiten und unserer mit Sicherheit seltsamen Ausdrucksweise bleibt der ältere Herr geduldig und freundlich.

 

Nicht lange überlegen, denke ich mir als der Mann mir zehn Minuten später den Autoschlüssel in die Hand drückt. Einfach machen.

Ist vielleicht ein bisschen leichtsinnig von mir, aber was soll’s. Schließlich können wir das Vehikel ja nicht den ganzen Urlaub durch die Gegend schieben.

Also einmal Rundumgang.

Ist alles dran? Lampen, Stoßstange, vier Reifen, Außenspiegel, Scheiben? Keine Schramme irgendwo? Reifendruck (nach Augenmaß) in Ordnung? OK. Dann kann’s ja losgehen.

Das ich fast auf der falschen Seite in das Fahrzeug eingestiegen wäre, versteht sich von allein. Oder?

Erst einmal hinter dem Steuer – Bea hat gütiger Weise den Beifahrersitz belegt – ist erst einmal Spiegel einstellen, Sitz verschieben und einmal durchatmen dran. Gott sei dank ist das ein Automatikwagen, schießt es mir durch den Kopf als ich den Schlüssel ins Schloss stecke.

Auf der „falschen“ Seite des Wagens hinter dem Steuer zu sitzen und sich dann auf der Straße immer brav links zu halten ist aber nur am Anfang ungewöhnlich.

Auf dem Weg nach Sligo ist zunächst nicht viel Verkehr. Deshalb ist es kein Problem zwischendurch mal etwas nach rechts auf der Fahrbahn abzudriften. Dass das falsch ist merke ich, als uns plötzlich ein Fahrzeug entgegen kommt.

Später im fließenden Verkehr ist das dann kein Problem mehr. Alle fahren links. Also einfach hinterher, und man hat sich schnell dran gewöhnt.

Dieses Thema „Linksverkehr“ wird also meiner Meinung nach total überbewertet. Der Mensch ist nun mal ein Gewohnheitstier und wenn man keine andere Wahl hat, lässt sich schnell umdenken.

 

In Sligo angekommen brauchen wir eine Weile bis wir unser Hotel an der Pearse Road finden. Das Sligo Parkhotel liegt nicht mitten in der Stadt sondern etwas außerhalb.

Nachdem wir unser Zimmer zugewiesen bekommen haben, werden erst einmal die wichtigsten Sachen ausgepackt und im Schrank verstaut. Die Betten werden begutachtet und nebenbei entschieden, dass ich zum Schlafen weniger Platz brauche als Bea. Ich nehme mit dem schmaleren Bett vorlieb und Bea "bezieht" das Große.

Danach geht’s  runter ins Restaurant. Irisches Frühstück: Gebratener Speck, Rührei oder Spiegeleier, 2 kl. Würstchen, weiße Bohnen in Soße, dicke Scheibe gebratene Blutwurst, Toast, Kaffee.

Klingt mächtig mächtig. Ist es auch. Ich schaffe nicht alles. Ich habe einfach die Befürchtung, wenn ich das alles essen würde, würde ich später bestimmt mit Übelkeit und Erbrechen den Tag „genießen“ müssen, da ich mir sonst zum Frühstück meistens nur ein Brötchen und zwei Tassen Kaffee gönne.

Den Rest des Morgens üben wir das Fahren und erkunden die Gegend ein wenig. Fahren nach Strandhill und zum ersten Mal in meinem Leben halte ich die Nase in den Wind und erlebe das Meer an der Küste von Irland hautnah.

Es ist ein unbeschreibliches Gefühl dazustehen, immer wieder die Wellen auf sich zukommen zu sehen, das Rauschen zu hören und zu wissen, dass man praktisch am äußersten Ende von Europa ist. Am Ende des Horizonts, irgendwo ganz weit hinten liegt Amerika.....

                        

Hatte ich schon erwähnt, dass das mein erster richtiger Urlaub seit Ewigkeiten ist?

Ich hoffe, das erklärt meine Gefühlsduselei.

 

Wir sitzen eine Ewigkeit auf eine dieser Bänke direkt am Kai und essen unsere Restverpflegung, die wir uns als Proviant für den Flug und die ersten Stunden in Irland eingepackt hatten. Wir genießen es einfach nur dazusitzen.

Danach fahren wir in großem Bogen um Sligo herum und sehen diesen riesigen Tafelberg Benbulben (540 mtr.), den wir schon vom Strand aus gesehen haben, aus nächster Nähe. Bombastisch fällt mir nur dazu ein.

Wir stehen nur wenige Kilometer vom Fuß des Berges mit seiner flachen Silhouette entfernt am Straßenrand, haben das Auto verlassen und rühren uns kaum, weil dieser Anblick einfach nur überwältigend ist.

Zu meinem Ärger lässt sich das natürlich nicht auf Fotos festhalten, was Bea, genau wie ich, eine Zeit lang trotzdem versucht.

Der Gigant lässt sich immer nur Stückchen weise verewigen und mich ärgert, dass ich keine Videokamera habe um den Benbulben ins rechte Licht zu rücken.

Später können wir allerdings doch noch, aus etwas größerer Entfernung ganz passable Fotos machen. Die Wirkung aber, die der Berg auf uns persönlich hatte, findet man darauf leider nicht wieder.

 

Nachdem wir uns satt gesehen haben geht es gleich weiter Richtung Glancar Lake. Hier gibt es einen  hübschen Wasserfall den wir schnell und ohne Umwege finden. Sehr idyllisch gelegen zwischen am Hang wachsenden Bäumen, fällt das Wasser hier einige Meter den Berg herunter in einen Bach. Fließt dann schnell weiter, bis etliche Meter weiter nur noch leises Plätschern zu hören ist.

Wir fahren noch eine Weile weiter und sehen uns die hübsche Gegend an.

Gegen 15.00 Uhr haben wir Sligo wieder erreicht und machen uns zu Fuß auf den Weg die Stadt zu erkunden.

Um diese Zeit herrscht Betriebsamkeit in den Straßen. Viele Touristen sind unterwegs. Was uns allerdings nicht stört, schließlich gehören wir ja auch dazu. Immer wieder stöbern wir in den kleinen Läden und suchen hübsche und vor allem irische Andenken.

Ich beschließe mir aus jedem Ort den wir hier in Irland besuchen als Andenken Postkarten zu besorgen.

Später zu Hause, werde ich sie als Erinnerung an eine riesige Landkarte von Irland heften. Jede zugehörig zu dem Ort den ich mit Bea besucht habe. Und auch die Strecke die wir mit dem Wagen gefahren sind werde ich genau markieren, nehme ich mir vor.

 

Zwei Stunden später, sind Bea und ich einfach nur noch KO. Die Füße tun weh und die Beine wollen sich einfach nicht mehr bewegen.

Also wieder rein ins Auto und – endlich sitzend -  unser nächstes Ziel anstrebend, machen wir uns wieder auf den Weg.

Es geht aus der Stadt heraus und zu dem für die Gegend berühmten Lough Gill. Eine Legende erzählt, dass das Läuten einer Glocke die auf dem Boden des Sees versunken ist nur von demjenigen zu hören ist, der ohne Sünde ist. Wir stehen am Ufer, vollkommen alleine, kein Wind der in den Bäumen rauscht, nur zwitschernde Vögel um uns, angestrengt lauschend..........aber nichts ist zu hören. Kein Läuten. Nicht mal ein leises Bimmeln. Sollte uns das zu denken geben???? *grins*.

 

Minuten später erreichen wir Holy Well. Eine kleine Gedächtnisstätte. Ebenfalls sehr idyllisch gelegen. Ein wunderschöner Ort zum nachdenken, genießen und wenn man will auch zum beten.

Als es langsam dunkel wird machen wir uns auf den Weg zurück zum Hotel. Für heute waren das genug Eindrücke beschließen wir, und verbringen den Rest des Tages auf dem Hotelzimmer. Lange brauchen wir allerdings nicht den Abend zu beenden. Irgendwann ist der Wunsch sich im Bett lang zu machen, die Augen zu schließen und nur noch zu schlafen übermächtig. Weshalb wir schon früh ins Land der Träume verschwinden.

 

 

03  CASTLEBOLDWIN - 20.07.05

 

Am frühen Morgen sind wir schon gegen 7.00 Uhr wieder putzmunter. Nach dem Frühstück geht’s erst mal rüber in die nächsteTankstelle - die in Irland meist mit allen lebensnotwendigen Waren ausgestattet sind - unserer Vorräte für die nächsten Tage ein wenig auffüllen.

Obst, Süßigkeiten, andere kleine Knabbereien und Wasser füllen unsere Taschen.

Danach geht es mit einer Freundin von Bea, die sie von ihrem letzten Urlaub in Irland her kennt, zu der kleinen Eselsfarm in Castleboldwin.

Je näher wir dieser Farm kommen, desto mulmiger wird mir.

Eugenie fährt im eigenen Wagen voran und lenkt ihn sicher und zügig über die Straßen. Aber das Gelände wird, je näher wir unserem Ziel kommen immer unwegsamer und ich frage mich, wie lange es wohl noch dauert, bis die erste Schramme unser Fahrzeug ziert.

Aber irgendwann haben wir es dann doch geschafft, ohne das Wagen oder Bea und ich Schaden genommen haben.

Die Leute die sich der armen alten und kranken Tiere angenommen haben empfangen uns so freundlich wie wir es schon kennen.

Eine kleine Führung auf dem Gelände und die Informationen die uns dabei zukommen, lassen uns erahnen unter welchen Bedingungen diese Esel ihr Leben gefristet haben. Gesund und stark mussten sie früher bis zur Erschöpfung ackern, bis sie irgendwann krank und, wenn überhaupt, alt waren. Um sie vor dem Tod zu retten und ihnen noch ein paar schöne Jahre zu ermöglichen, erhalten sie hier in Castleboldwin ihr Gnadenbrot, und werden liebevoll von den Menschen gepflegt.

Das mindeste was wir für diese Tiere tun können, ist wenigstens eine kleine Spende dazulassen. Denn nur durch Spenden kann diese Farm bestehen und den Eseln geholfen werden.

 

Zurück in Sligo fahren wir noch einmal ans Meer.

Leichte Traurigkeit kommt auf. Das sind unsere letzten Stunden hier in Sligo.

Nach einem kleinen Essen in irgendeinem Bistro spazieren wir später noch eine Weile durch die Stadt.

Leider setzt irgendwann leichter Regen ein. Wir sind zwar mit Schirmen bewaffnet, aber der Tag war lang, und die Stimmung leicht getrübt, weil es ja am nächsten Morgen weiter gehen soll. Also beschließen wir den Abend zu beende und ziehen uns gegen 21.15 Uhr auf unser Zimmer im Hotel zurück.

Während mir schon die Augen zugefallen sind, beschäftigt sich Bea noch eine Weile damit die Strecke für den nächsten Tag auf der Karte zu erkunden. Stichpunkt mäßig notiert sie alles, damit wir Morgen auf direktem Weg unser Ziel, nämlich Cliften, erreichen.

 

 

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